Barbara Hundegger
"In der Sprache ist alles schon da" (Inger Christensen)
Im Mittelpunkt: die Lyrik und ihre „Geheimnisse“, die meist weit weniger geheimnisvoll sind, als sie tun; es geht um die reichhaltigen Möglichkeiten lyrischer Formen, Verfahren und Zugänge – ein Spektrum, das vom Pop-Song oder T-Shirt-Spruch bis zu vielteiligen Gedicht-Zyklen reichen kann; es geht um die Vertiefung des Zugangs zu Lyrik, um erhellende Seiten ihrer Geschichte, Aspekte ihres Auftritts, um Einblicke in konkrete Lyrik-Schreib-(und Vortrags-)Praktiken – und um das Hinterfragen lyrischer Klischees (H.C. Artmann: „der poetische act ... ist alles andere als eine blosse poetische situation, die keineswegs des dichters bedürfte. in eine solche könnte jeder trottel geraten.“).
Dabei zentral: die Sprache als Grundmittel und Material zwischen Alltagsgebrauch und Kunst-Medium – denn anders als bei anderen „Kunst-Sprachen“ (Film, Malerei oder Musik) reden bei Sprache alle und redet alles mit, weil man „in der Dichtung gezwungen ist, die Sprache in ihrer ganzen Verbundenheit mit der Wirklichkeit zu benutzen“ (Inger Christensen).